austropack Ausgabe 01 | 2021

30 1|2021 Ing. Michael Krainz ist Experte für Verpackungskonstruktion, -entwicklung und -prüfung am OFI. Sein Know-how bringt er in mehreren Forschungsprojekten zu Themen wie Recycling, Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Werkstoffen ein. michael.krainz@ofi.at www.ofi.at Materialreduziert und recyclingfähig ? Forschungsprojekt RE(D)SOURCE macht Optimierungspotenzial deutlich Weniger Verpackungsmaterial, dieses recyclingfähig, bei gleichbleibendem Produktschutz – das wünschen sich nicht nur Lebensmittelproduzenten und Verpackungshersteller, auch Konsument und die EU warten auf solche Lösungen. Die ganze Branche arbeitet fieberhaft an der Verwirklichung, mit Unterstützung des Österreichischen Forschungsinstituts für Chemie und Technik (OFI). Wo es bei aktuell in Verwendung befindlichen Verpackungslösungen noch Einsparungs- und Optimierungspotenzial gibt, hat das OFI im Forschungsprojekt RE(D)SOURCE untersucht. L ebensmittel stellen individuelle An- forderungen an ihre Verpackungen. Diese müssen zum Pro- dukt passen und es schützen bis es beim Endkonsumenten ankommt – und darüber hinaus. Um diesen Schutz bestmög- lich zu gewährleisten, werden jedes Jahr Mengen an Lebens- mittelverpackungsmaterial produziert, ein großer Teil davon aus Kunststoff. Diese Mengen sollen in Zukunft deutlich kleiner werden. Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket sieht vor, dass Verpackungsmaterial bis zum Jahr 2025 um 20 bis 25 Prozent reduziert wird – eine enorme Herausforderung für die Lebensmittelindustrie. Es gilt keine Zeit zu verlieren, es wird eifrig geforscht. Bei der Entwicklung innovativer Lösun- gen, setzt das OFI als Mitglied der ACR (Austrian Cooperati- ve Research) hier vor allem auf angewandte Forschung mit direktem Nutzen für beteiligte KMU. So auch in dem kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekt RE(D)SOURCE. Angewandte Forschung mit klarem Ziel In direkter Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus der Indust- rie hat sich das OFI in dem vom VKS geförderten Forschungspro- jekt RE(D)SOURCE mit dem Optimierungspotenzial bestehender Verpackungen beschäftigt. Dabei wurden sowohl Einsparungs- potenziale von Lebensmittelverpackungsmaterial untersucht, als auch Einsatzmöglichkeiten recyclingfähiger Materialien ausgelotet. Der Fokus wurde dabei auf Schlauch-, Vakuum-, und Schrumpfbeutel sowie Schutzgasverpackungen für Wurst-, Schinken-, Geflügel- und Fischwaren gerichtet. Das erste Anliegen des Projektes und der beteiligten Projekt- partner – Fleischwaren Berger Ges.m.b.H. & Co KG, WALDLAND Vermarktungs GmbH und Marcher Fleischwerke mit den Mar- ken Blasko CONVENIENCE und Landhof – war es die aktuellen Verpackungsmaterialien auf ein mögliches Einsparungspoten- tial hinsichtlich des Kunststoffmaterialaufwands zu überprüfen. Dadurch sollten mindestens zehn Prozent Verpackungsmaterial- reduktion pro Verpackungsart erreicht werden. Bezugnehmend auf die jährlich aufkommenden Tonnen an Verpackungsmaterial der Projektpartner, ergibt das Reduktionen zwischen 8,7 und 14 Tonnen pro Verpackungstyp. Es wurde besonders darauf geachtet, dass sich durch Adaptie- rungen weder die optischen und sensorischen, noch die mikro- biologischen Qualitätsparameter vom Produkt in der bisherigen Verpackung unterscheiden. Auch die Maschinengängigkeit soll weiterhin gegeben sein. Lagerversuche lassen Optimierungspotenzial erkennen Um fundierte Ergebnisse zu erhalten, hat das OFI frisch abge- packte Produkte in unterschiedlichen Ausführungen an Verpa- ckungsarten kontrollierten Lagerversuchen unterzogen. Dabei wurden sowohl die aktuell verwendeten Verpackungen, als auch ��������������������������������������������������������������� Michael Krainz  Recycl ing|Qual i tät

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