austropack Ausgabe 01 | 2021

31 1|2021 alternative Lösungen untersucht. Verglichen wurden dabei nicht nur Alternativen mit reduzierter Materialdicke und Verpackun- gen aus recyclingfähigem Material, sondern auch Kombinatio- nen, die beide Aspekte berücksichtigen. Die kontrollierten Lagerversuche wurden bewusst über die Min- desthaltbarkeitsdauer durchgeführt. Regelmäßige Stichproben der verschiedenen Produkte wurden auf Vergrauung, senso- rische Veränderungen und mikrobiologischen Verderb unter- sucht, und auch die Gasatmosphäre wurde gemessen. Mit den Lagerversuchen wurden relevante neue Erkenntnisse gewonnen, die für die Reduktion des Verpackungsmaterials der verschiedenen Lebensmittelverpackungen direkt zum Ein- satz kommen. Der zu Beginn des Projekts definierte Wert einer 10-prozentigen Reduktion konnte für alle Projektpartner erfüllt werden; für einige Produkte wurden sogar höhere Reduktions- potentiale ermittelt. Bezogen auf den Aspekt der Minimierung von Lebensmittelab- fällen, der ebenfalls im Rahmen des Projektes beleuchtet wur- de, konnten bisher keine signifikanten Optimierungspotentiale erkannt werden. Die amMarkt befindlichen Verpackungen sind, ebenso wie die getesteten Alternativen, bereits sehr effizient in der Erhaltung der Produktqualität, wie der Lagerversuch am OFI bestätigt hat. Materialreduktion oder Recyclingfähigkeit Bisher wird in der Verpackungsindustrie bei Optimierungsbestre- bungen meist entweder die Recyclingfähigkeit oder die Mate- rialreduktion betrachtet. Das Forschungsprojekt RE(D)SOURCE zeigt jedoch klar, dass eine Kombination der beiden Aspekte nicht nur möglich, sondern in vielen Fällen bereits industriell umsetzbar ist. Bei den Lagerversuchen wurde recyclingfähiges Material auf Basis von Polyolefinen gleichzeitig in unterschied- lichen Materialdicken getestet. Entlang des gesamten Pro- duktlebenszyklus konnten weder signifikante Veränderungen des Produktschutzes – optisch, sensorisch, mikrobiologisch – noch negative Auswirkungen auf die Maschinengängig- keit erkannt werden. Nur die Maschinenparameter mussten in einigen Fällen angepasst werden, um die recyclingfähigen Polyolefinfolien einwandfrei verarbeiten zu können. Eine Um- stellung auf recyclingfähige Polyolefin-Materialien ist für einige Verpackungsarten im industriellen Maßstab bereits jetzt ohne Qualitätsabstriche durchführbar. Fazit: Neue Lösungen kommen Um die EU-Ziele bis 2025 zu erreichen, bieten die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt RE(D)SOURCE einen vielverspre- chenden Ansatzpunkt für die Lebensmittelindustrie. Für alle getesteten Verpackungsarten wurden sowohl die materialre- duzierten Folien, als auch die recyclingfähigen Alternativen für gut befunden. Eine Umstellung kann hinsichtlich Produktquali- tät und Anforderungen an die Verarbeitung zur Herstellung der Verpackung in vielen Fällen empfohlen werden. Teilweise ist die Umstellung auf materialreduzierte Lösungen bereits erfolgt und wird für weitere Verpackungen in den Betrieben weiter voran- getrieben. Die recyclingfähigen Alternativen werden sukzessiv in den nächsten Jahren immer stärker Einzug in den Handel hal- ten und dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Verpackungs- materialreduktion leisten. Im Labor analysieren die OFI-Experten bestehende Verpackungen und suchen nach Optimierungspotenzial. © ofi

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