austropack Ausgabe 01 | 2021

16 1|2021 Warum deutsche Hersteller im Verpackungsdesign in naher Zukunft die Verlierer im Regal sein könnten. F rüher hatte „Design Made in Germany“ Gewicht, es stand für Qualität – denken wir beispiels- weise an Bauhaus oder Braun. Was ist daraus geworden? Beim letztjährigen IF Design Award kamen viele Einreichungen und Preisträger aus Korea, China, Japan. Was zeichnet sie aus? Mut und Schnellig- keit. Was natürlich auch das Risiko des Scheiterns birgt. Und damit tun wir uns hier zu Lande etwas schwer. Design Made in Germany Der deutsche Markt ist satt. Es geht uns gut und es gibt scheinbar keinen Hand- lungsbedarf. Unternehmen gehen – bei Produkt und Verpackung – immer noch eher auf Nummer sicher und bewahren, was schon immer funktioniert hat. Aber das Konzept geht nicht mehr auf. In Deutschland wird – gerade im Le- bensmittelbereich – viel über den Preis geregelt. Die Deutschen gaben im europäischen Durchschnitt bisher am wenigsten Geld für ihr Essen aus. Und man könnte sagen, so sehen auch die Verpackungsdesigns aus. Dies wurde allerdings lange Zeit auch bewusst ein- gesetzt, gerade bei den Preiseinstiegs- produkten der Handelsmarken. Eine bestimmte Zielgruppe sollte damit ange- sprochen und schnell zu den günstigs- �������������������������������������������������������������� Arne Fehlhaber ist Geschäftsführer bei brandpack, Hamburg und bringt über 18 Jahre Erfahrung als Designer mit. arne.fehlhaber@brandpack.de www.brandpack.eu ten Produkten geführt werden – was bil- lig aussieht wird auch nicht viel kosten. Aber „Geiz-ist-geil“ funktioniert nicht mehr. Niemand möchte zeigen, dass er geizig ist. Das Verbraucherverhalten hat sich verändert. Die Deutschen sind im- mer öfter bereit, mehr Geld für Qualität auszugeben – auch für Lebensmittel. Das bestätigt auch eine aktuelle GfK- Studie. Die großen Supermarktketten haben – im Gegensatz zu den Dis- countern - ihren Umsatz 2019 wieder deutlich stärker gesteigert. Edeka, Rewe & Co. konnten rund drei Prozent zulegen, wohingegen die Discounter Aldi und Lidl ihren Umsatz nur um 0,9 Pro- zent steigerten. Der GfK-Handelsexperte Robert Kecskes begründete das damit, dass den Kunden „neben akzeptablen Arne Fehlhaber Wild & spicy: Für jedes Gericht die passende Gewürzmischung. © Just Spices  Point of Sale

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