Die zweite Chance für unsere Rohstoffe
Die Entwicklung ganzheitlich optimierter Verpackungslösungen sowie Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit und Sicherheit von Verpackungen steht im Zentrum des Fachbereichs Verpackungs- und Ressourcenmanagement der FH Campus Wien. Infolge stellt die nachhaltige Produktentwicklung auch in Abschlussarbeiten von Studierenden einen Schwerpunkt dar. So beschäftigte sich Ulla Gürlich in ihrer Bachelorarbeit mit aktuellen Design- und Bewertungsansätzen zur Optimierung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen aus Kunststoff und stellte fest: an einer holistischen Betrachtung der Verpackung als System führt kein Weg vorbei, um eine nachhaltige Entwicklung langfristig vorantreiben zu können.
Herausforderung für die Industrie
Aktuell werden europaweit ökologische, sowie ökonomische Auswirkungen der Wirtschaft in einem hohen Maß diskutiert. Grund für den Anstoß ist, das im Juli dieses Jahres beschlossene EU-Kreislaufwirtschaftspaket (engl. Circular Economy Package), durch welches sich Mitgliedsstaaten offiziell zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung verpflichten.
Dadurch erhöht sich der Innovationsdruck auf die Verpackungsindustrie und die derzeit eingesetzten Verwertungstechnologien.
Allen voran sind Produkte aus Kunststoff davon betroffen, da die bisher vorgegebene Recyclingquote von aktuell 22,5 Prozent auf mindestens 55 Prozent bis 2030 erhöht wurde.
Aktuelle Lösungsansätze
Die Gestaltung recyclingfähiger Materialien und Produkte (auch genannt ‘Circular Design‘) schafft eine neue Herausforderung für die Technik hinter der Anwendung. Allen voran stehen Verpackungen und im Speziellen Verpackungen aus Kunststoff und deren umfassendes Leistungsportfolio einer antagonistischen Problemstellung gegenüber. Verpackungen aus Kunststoff müssen sicherstellen, dass hochwertige Produkte (insbesondere Lebensmittel) geschützt werden und dabei ein hohes Umschlagsvermögen mit möglichst geringem Materialaufwand vereinen.
Der Ansatz einer recyclingfähigen Gestaltung schafft neue Herausforderungen für das Produktportfolio und setzt ein Verständnis für regionale Sammel- und Sortiersysteme sowie eine umfassende Kenntnis über die nachgelagerten Prozesse im Recyclingverfahren voraus. Derzeit arbeiten unterschiedliche Organisationen und Unternehmen daran, diese Kompetenzen mittels Kategorisierungstabellen und Bewertungsverfahren an Verantwortliche der Industrie heranzutragen.
Zur Bachelorarbeit
In ihrer Arbeit beschäftigt sich Ulla Gürlich mit dem Aufbau von essentiellen rechtlichen Grundlagen sowie mit dem Verständnis für die recyclinggerechte Produktgestaltung und der Prozesse im Hintergrund. Es wurden die wichtigsten Gestaltungskriterien zusammengefasst, ausgewählte Kategorisierungstabellen und Bewertungsverfahren beschrieben sowie eine Gegenüberstellung anhand von Fallbeispielen durchgeführt. Des Weiteren wurden Anwendungsmöglichkeiten bestehender Verfahren für die Verpackungsindustrie und deren Optimierungspotentiale diskutiert.
Ulla Gürlich folgert daraus: „Zusammenfassend wurde der Bedarf für die Entwicklung einer standardisierten Methode, sowie einer ganzheitlichen Betrachtung und der Zusammenarbeit verschiedener Interessensvertreter festgestellt. Nur so gelingt es nachhaltige Verpackungen zu entwickeln und gleichzeitig den eingesetzten Rohstoffen eine zweite Chance zu geben.“
DIESE BEITRÄGE KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN
ANBIETER ZUM BEITRAG
SPONSORED
ANFRAGE ZUM BEITRAG
Sie möchten nähere Details zu diesem Beitrag? Haben Fragen zu den dargestellten Themen oder zu vorgestellten Produkten und Lösungen? Schreiben Sie uns Ihr Anliegen und wenn wir die Antwort nicht parat haben, finden wir sie gerne für Sie heraus.